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Podcasts aus der Lokalredaktion

  • Ein neuer Baum des Jahres im Wildgatter

    10.05.2024

    Wer im Wildgatter in Ochtersum spazieren geht, findet nahe des großen Geheges mit den Kaninchen eine Reihe von Bäumen, die am Wegrand gepflanzt sind. Diese Reihe wächst jedes Jahr, denn hier wird jeweils der „Baum des Jahres“ gepflanzt. 2024 wurde[…]

  • Isaak beim ESC 2024

    10.05.2024

    Ob man ihn abfeiert oder genervt ist – kalt lässt der ESC kaum jemanden. Europas größter Musikwettbewerb geht am 11. Mai in eine neue Runde und Alexander Polikowski hat Infos über den deutschen Kandidaten zusammengetragen.

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Drei Jahre Erfahrungen mit Radio Tonkuhle – eine positive Bilanz

August 2006, Ankunft in Hildesheim: Beim mühseligen Ordnen und langwierigen Einräumen der vielen Bücher in die gerade aufgestellten Regale im häuslichen Arbeitszimmer am Galgenberg läuft das Radio. Zufällig habe ich einen Sender eingeschaltet. „Radio Tonkohle“, „Ton cool“ oder so ähnlich heißt es ständig. Es dauert eine Weile, bis ich herausfinde, dass er „Tonkuhle“ heißt und dann in Erfahrung bringe, was „Tonkuhle“ eigentlich bedeuten soll. In der Nähe der Universität hinter einem Studentenheim befindet sich ein See. Dahinter soll eine Tonziegelei sein und von dorther rührt der Name. Angeblich.

Man hört viel Interessantes über Lokales und Regionales, v. a. aus Hildesheim, ideal für einen Neuankömmling, der von Land und Leuten und vor allem vom Geschehen der Stadt noch gar nicht viel weiß. So erfahre ich von der Kulturfabrik Loeseke, von Eintracht Hildesheim und der Halle 39, einem laufenden Prozess wegen einer Veröffentlichung zur Stadtgeschichte, wobei ein Autor den Verlag geklagt hat, weil das Buch noch nicht erschienen ist (so was nein? Mal was ganz Anderes zur Abwechslung), von der Verleihung des Friedrich Nietzsche-Preises an Silvio Vietta für seine Europäische Kulturgeschichte, ein interessanter Mann, denke ich mir, er wird ein zukünftiger Kollege an der Universität Hildesheim.

Alle vollen Stunden werden die Nachrichten des Deutschlandfunks übernommen, der besonders gefällt, weil es objektive Nachrichten sind, wie ich sie aus dem neutralen Österreich gewohnt bin.

Dieser Sender bietet viel, eine bunte Mischung. Es wird mein Sender.

Früh morgens, vor dem Sonnenaufgang, wenn alles noch schläft und die emails vom Vortag abzuarbeiten und zu beantworten sind, wird der Sender schon gehört. Carsten Weyers, offenhörbar Frühaufsteher von Tonkuhle, ist schon in aller Herrgottsfrühe mit seiner amerikanisch angehauchten, reibeisenartig rauchigen Stimme und seiner lässigen Art zu hören, eine markante und durchaus anregende Stimme jedenfalls. Aber auch Nicola Volkmann mit ihrer von der Tonlage her zunächst sehr gewöhnungsbedürftigen, dann aber mehr und mehr gerne zu hörenden Stimme. Sie liest die Frühnachrichten für Hildesheim. Jetzt und dann in der HAZ am Frühstückstisch erfahre ich z. T. mehr über das Universitätsgeschehen und was so am Campus auf der Marienburger Höhe los ist als dort selbst mitzubekommen ist, z.B. über Veranstaltungen und Vorträge, den Streit über die Studiengebühren oder zuletzt vom Bildungsstreik. Ich habe allerdings den Eindruck, der Sender könnte noch viel mehr über das Universitätsgeschehen berichten als er es bisher tut.

Gehaltvoll sind auch stets die Zwischenrufe am Sonntagvormittag von Jos Schnurer. Nur ein bisschen mehr Luft sollte er haben und etwas mehr Zeit sollte er sich nehmen, man kommt kaum mit – voller Gedankendichte und atemlosen Erzählfluss.

Bald lerne ich auch Thomas Muntschick von Radio Tonkuhle kennen: Was für ein Energiebündel und Kraftwerk – voll von Assoziationen und Ideen. Als ich die Stimme zunächst nur am Radio hörte, hatte ich ihn mir ganz anders vorgestellt, nicht so einen Speedy-Wusel. Lässt man ihn einmal reden, dann ist er kaum zu stoppen, kommt vom Hundertste ins Tausende und man kann dankbar und froh sein, wenn man in einem Interview auch zu Wort kommt. Ich sehe in ihm so etwas wie die Antriebskurbel oder gar den Motor dieses Radiosenders.

Mit Muntschik machen wir die ersten Sendungen über Aktivitäten und Veranstaltungen des Instituts für Geschichte, nein halt: zunächst ist es der freie studentische Mitarbeiter, etwas schüchtern wirkende, aber aufgeschlossene und kompetente Jonas Moritz-Holland, der ein Interview mit dem neuen Leiter des Instituts für Geschichte führt und Berichte über Vorträge im Rahmen unserer Reihe „Europagespräche“ bringt, so auch ein Gespräch mit dem Ex-Berater von Jacques Santer und Jean-Claude Junker, dem Luxemburger Romain Kirt.

Mit Tom Muntschick wird dann mit Österreichs Vizekanzler Erhard Busek im Studio gesprochen, kurz bevor er über seine Erfahrungen als Balkan-Stabilitätspakt-Beauftragter der EU im Rathaus referiert oder mit Botschafter Fritz Bauer, Österreichs erstem Botschafter in der DDR (1972-1976) und in Bonn während der Einheit. Mit Muntschik wird auch ein ausführliches Gespräch über die Buch-Neuerscheinung zum Thema Attentate und Terrorismus sowie gemeinsam mit Hinnerk Meyer, einer studentischen Hilfskraft, ein weiteres Gespräch über die Tagung „Italien-Österreich-Bundesrepublik. Ein Dreiecksverhältnis in Europa“ geführt, die wir im März in der Tagungsstätte Michaeliskloster durchgeführt haben.

Meine aus Südtirol stammende Frau hat an der Börde ihre Dialektwurzeln vom Ritten, dem Hausberg von Bozen, entdeckt und beginnt auf einmal zu dichten, was alle überrascht – sie selbst eingeschlossen. Irgendwann ist es soweit und ein kleines Gedichtbändchen entsteht, das bei der Edition Raetia in Bozen gedruckt werden soll. Dann kommt die Idee auf, eine Audio-CD zu produzieren. Bereitwillig macht es RTK für ein symbolisches Entgelt möglich, im Tonstudio des Senders die Texte vom Gedichtband ’s fadele aufzunehmen – dank Muntschik und seiner Vermittlung. Schließlich wird auch ein Kontakt zu Rita Thönelt hergestellt, die meine Frau im Rahmen der Sendung „Antonia - Frauenpower – starke Frauen“ (oder so ähnlich) interviewt.

Inzwischen läuft die Vortragsreihe „Europagespräche“ des Instituts für Geschichte massiv weiter und Oliver Dürkop, ein ständiger Besucher und reger Interessent dieser Veranstaltung, kommt auf die gute Idee, regelmäßig nach Vortrag und Diskussion jeden Gast 5 Minuten zu interviewen. Die Redaktion von Tonkuhle stimmt zu und so gehen am Mittwoch zur Mittagszeit diese Interviews über den Äther – zuletzt mit dem wahrlich beeindruckenden Altmeister deutscher Ostpolitik und Magier Egon Bahr.

Das sind im Wesentlichen Erfahrungen mit diesem Medium. Fazit: Ich höre fast zu allen Tages- und Nachtzeiten diesen Sender mit einer Ausnahme: den geisttötenden und Nerven zerfetzenden Techno-Ramsch am Freitagabend brauche ich nicht. Das muss was für Gehirn-Amputierte sein, denke ich mir immer wieder, wenn ich es zufällig einschalte und vergessen habe, dass der Quark immer am Freitagabend läuft. Dann schalte ich sofort aus und höre lieber CDs von Pat Metheny oder klassische Musik. Rund um Tonkuhle ist jedoch die Bilanz meiner Eindrücke positiv. Tonkuhle gehört zu dieser Stadt und ist aus meiner Sicht unverzichtbar!

Michael Gehler – geschrieben auf einer Zugfahrt mit Laptop nach Südtirol am 28.8. bei der üblichen Station am Brenner.

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