Gruß zum Fünften

Als ich vor etwa fünfeinhalb Jahren das erste Mal von Radio Tonkuhle hörte, war dies im Zusammenhang mit der Lizenzerteilung durch die Landesmedienanstalt. Zu dieser Zeit hatte ich mich noch gar nicht mit dem Thema Bürgerradio befasst und wusste nur, dass es so etwas in Hameln und Hannover gab. Und wie es nun mal so ist, beäugt man den neuen Mitbewerber erst einmal eher misstrauisch – wer weiß, was da kommen mag.

Um mir ein Bild zu machen, stellte ich von nun an das Radio sowohl zu Hause als auch im Auto auf die Frequenz 105,3. Der erste Eindruck: es ist oft außerordentlich hilfreich, dass der Wetterfrosch auf Radio Tonkuhle mir nur die Temperaturen in Hildesheim mitteilt und nicht wie üblich das Wetter in Potsdam, München oder Hamburg (wen interessiert´s?) Beruflich hatten wir allerdings erst einmal wenig Kontakt.

Das sollte sich ändern, als der erste Geburtstag von Radio Tonkuhle anstand und natürlich auch unser Stadtmagazin PUBLIC darüber berichtete. In der Folgezeit gab es immer wieder unregelmäßige Kontakte mit verschiedenen Mitarbeitern von Radio Tonkuhle. Sie waren jederzeit interessant und inspirierend, weil beide Seiten in der Sache informieren, es aber auf völlig unterschiedliche Art und Weise tun.

Letztendlich ist man durch die gute Arbeit eines Mitbewerbers besonders motiviert seinen eigenen Job besser zu machen. In diesem Punkt kommt die Vielfalt der Medien unserer Stadt denen zugute, die davon profitieren sollten: den Bürgern Hildesheims und insbesondere den vielen Kulturschaffenden.
Radio Tonkuhle ist mittlerweile eine Institution auf dem Hildesheimer Medienmarkt, die zum einen ein eigenes markantes Profil besitzt und zum anderen den Hildesheimer Bürgern eine Plattform bietet, das gesellschaftspolitische Leben ihrer Stadt mit zu gestalten.

So eng ist der Kontakt mittlerweile, dass PUBLIC und Radio Tonkuhle vergangenes Jahr im Littera Nova eine gemeinsame Weihnachtsfeier ausrichteten. Mit vielen Gästen wurde ausführlich miteinander gefeiert – diesen Erfolg werden wir dieses Jahr am 5.12. ebenfalls im Littera Nova wiederholen.

Mir persönlich sind im Laufe der letzten Jahre drei Sendungen aus den unterschiedlichsten Gründen ans Herz gewachsen: „Popcrawl“ am Mittwochabend hat die größte Übereinstimmung mit meinem Musikgeschmack. Zudem durfte ich schon zweimal als Gast diese Sendung mitgestalten.

Außerdem ist „Tonika“, immer sonntags ab 10 Uhr, beim gemütlichen Sonntagsfrühstück mit meiner Familie ein Muss – und das, obwohl ich kein Klassik-Kenner bin. Aber die beruhigende Musik steht im krassen Gegensatz zu der „Rolf und seine Freunde“-CD meiner Tochter, die wir vor allem bei schlechtem Wetter in einer Endlosschleife hören müssen.

Zu guter Letzt die Sendung Tonkopf: Rainer Sander und Julia Behrens veranstalten hier mit viel Hingabe Kochevents – bei einem davon durfte ich auch schon mein Gulasch an einem kalten Januartag servieren. Viel mehr noch als das Kochen unterhielt die herzliche Art, mit der die beiden Moderatoren durch diese Sendung führten.

Ich wünsche Radio Tonkuhle noch viele gute Jahre als Bürgerradio und mir als Herausgeber des Stadtmagazins PUBLIC einen Mitbewerber mit dem man produktiv streiten, aber auch Wege gemeinsam beschreiten kann - ganz im Sinne unserer Hörer und Leser

Herzlichen Glückwunsch!
Daniel Rothert

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