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Podcasts aus der Lokalredaktion

  • Landwirt für einen Tag

    26.04.2024

    Quo Vadis, Landwirtschaft? Es gibt nicht wenige Themen, Probleme und Sorgen auf den Feldern - u.a. darum geht es bei einem Aktionstag, bei dem man hiesigen Landwirt*innen über die Schultern blicken kann. Und selber aktiv werden soll. Alexander Polikowski hat[…]

  • Stop & Go: Der Tonkuhle-Verkehrstipp_Mit dem Auto im Ausland

    26.04.2024

    Sicher unterwegs sein - darum geht es bei diesen Tipps und Empfehlungen, die Sabine Kuse in Gesprächen mit Expert*innen gesammelt hat.

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Darüber reden ist besser, als schweigen!


Seit Herbst 1994 beteilige ich mich an den Möglichkeiten, die das Bürgerradio Tonkuhle in Hildesheim mit den zugangsoffenen Sendekanälen für interessierte Initiativen und Engagierte bietet. Meine Sendung, jeweils montags im Mittagsmagazin, nenne ich:

Themen, die auf der Straße liegen. Kulturpolitische Zwischenrufe.

Es sind jeweils Kurzbeiträge zu Fragen, die meist von den Menschen emotional und nicht selten aufgeregt wahr genommen und oft genug mit Schlagworten unterfüttert werden, die von den Medien transportiert werden. Es sind Aspekte, die zur Diskussion anregen und entweder en passant, am Biertisch oder im Vorbeigehen auf der Straße angesprochen werden. Bei denen es auch darum geht, eigene Meinungen kundzutun, Einstellungen mitzuteilen und subjektiv Stellung zu beziehen.

Die Themen, die ich bei meiner Sendung anspreche, berühren die Menschen in vielen Fällen direkt; sie sind davon betroffen und gewillt, sich dazu zu äußern. Ich finde sie im Alltag, in Gesprächen mit anderen Menschen, bei den medialen Aufgeregtheiten, manchmal in meiner eigenen Ecke und auf der Straße eben! In etwa 6 bis 7 Minuten stelle ich dabei zum Nachdenken Gesichtspunkte vor, wie:

„Je oller, desto toller?“, die Frage nach der Generationengerechtigkeit.
„Du Rassist“, was ist damit gemeint?.
„Demokratie ist eine schwierige Tugend“.
„Was dem enen sin Uhl, is dem andern sin Nachtigal“, über den Schönheitsbegriff.
„Genügsamkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“, alternative Lebensformen.
„Ich spreche, damit du mich spürst“, die Bedeutung von (Fremd)Sprachen.
„Du bist mir vielleicht ein Held“, die Frage nach dem Heldentum.
„Ist der Mensch ein religiöses Wesen?“, Glauben und Fundamentalismus.
„Lügen haben kurze Beine“, oder: Man muss lügen!
„Der Ellbogen scheint zur Zeit der wichtigste Körperteil der Deutschen zu sein“.
„Biodiversität“, ein neues Zauberwort? – Natur- und Menschenschutz.
„Magie und Heilkunst“, alternative Medizin.
„Korruption – ein Kavaliersdelikt?“. Bestechung ist gemeinschaftsschädlich.
„Weltkulturerbe“, nur etwas für Schöngeister?
„Früher Vogel frisst den Wurm“ – Schuldenmachen und Schuldeneintreiben.
„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“. Der menschliche Imperativ.
„Heimat ist, wo das Gemüt zu brüten beginnt“. Heimat und Fremde.
„Geiz ist geil?“. Sozialschädliches Verhalten.
„Humanes Sterben oder Euthanasie?“. Der Umgang mit dem Tod.
„Was Macht mit Menschen macht“. Gesellschaftliche Normalität und Missbrauch.
„Gewaltfreiheit – geht das? Eine Auseinandersetzung um Gewalt...

Mir geht es dabei darum, über die Alltagseinstellungen und –auffassungen hinaus nach den Hintergründen beim jeweiligen Thema Ausschau zu halten und aufzuzeigen, dass hinter jeder scheinbar einfachen Fragestellung ein Geflecht von unterschiedlichen Meinungen und Positionen steckt, das es bei der Suche nach einer eigenen Antwort zu be- und entdecken gilt. Dabei leitet mich, was der griechische Philosoph Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) als „zôon politikon“ benannt hat: Der Mensch ist ein politisches Lebewesen – und, mit Immanuel Kant (1724 – 1804), ein vernunftbegabtes Wesen. Das bedeutet für mich: Der Mensch ist zum guten, sozialen und gemeinschaftsorientierten Leben bestimmt! Zwar ist jeder Missbrauch menschlich; doch eine demokratische, freiheitliche Gesellschaft ist in der Lage, Werte und Normen zu setzen und als allgemeinverbindlich in die Köpfe der Menschen zu bringen, die ein gutes Leben ermöglichen. Freilich fallen diese Früchte nicht vom Baum und werden nicht in die Wiege gelegt. Vielmehr bedarf es einer Bildung und Erziehung, die zur eigenen Einsicht führt. Ein hilfreicher Wegweiser dafür ist in der Präambel der Verfassung der UNESCO vom 16. 11. 1945 zu finden: „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, müssen auch die Bollwerke des Friedens im Geist der Menschen errichtet werden“.

Meine Mitarbeit beim Radio TONKUHLE bietet die Chance, diese Gedanken zu Gehör zu bringen. Dabei kommt es mir darauf an, nach Möglichkeit den erhobenen Zeigefinger zu vermeiden – auch den vom Lehrer Lämpel. Was nicht bedeutet, einem Laissez-faire das Wort zu reden. Weil (lebenslange) Erziehung nie mit Zwang, auch nicht mit ideologischen, religiösen oder gesellschaftlichen Begründungen erfolgen darf, sondern als Appell an und Vertrauen auf die Vernunft menschlichen Daseins funktioniert.

Es ist vor allem Dr. Thomas Muntschick, der in all den Jahren und den bisher fast 250 Sendungen mir ein kritischer, empathischer und sympathischer Begleiter ist. Nicht nur, dass er bei meinen Aufnahmen meine Ähhs und Upps herausgeschnitten hat, sondern geduldig auch meine noch deftigeren Bemerkungen und Flüche bei Versprechern überhörte und hinnahm. Überhaupt: Die Fähigkeit und Kompetenz der Profis der TONKUHLE, mit den „freien“ und ehrenamtlichen Laien umzugehen, sie in der Spur zu halten und sie zu motivieren, hat nach meinem Eindruck eine Corporate Identity bei allen Beteiligten geschaffen, die sich sehen und hören lassen kann. Es gibt zwar noch kein Logo und keine Bezeichnung für die „Tonkulianer“, oder die „Tokus“; aber sie alle fühlen sich zugehörig zu der bemerkenswerten Radio-Initiative im Raum Hildesheim.

Der Geburtstag ist Anlass, zu gratulieren und Mut zum Weitermachen zu machen!

In einer Collage habe ich meine Sympathie für Radio Tonkuhle geklebt und festgehalten!

Dr. Jos Schnurer


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