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Mörchens Buchtipps: The Icecreamists
Matt O‘Connor
Edition Fackelträger, 2013
ISBN 978-3-7716-4526-7
„Eiscreme ist exquisit. Ein Jammer, dass sie nicht illegal ist" - ein Voltaire-Zitat zum Einstieg - das weckt Neugier ...
Das ist kein braves Buch - bereits auf Seite 4 grinst ein uns ein aus Eis modellierter Totenschädel an und nimmt vorweg, was 160 Seiten bereithalten.
Die Faszination von Eiscreme, erregender kühler Schmelz, süchtig-machende Ingredienzien und letztlich unübertroffener Genuss. Matt O'Connor bezeichnet sich selbst als „Icecreamist" - also als Eiscreme-Fanatiker. Was seine Rezeptsammlung von herkömmlichen Anleitungen unterscheidet, drückt sich in Optik, Rezeptgestaltung und Rezeptnamen aus. Aus den Buchdeckeln „quellen" scheinbar Eisformationen lasziv hervor und die Fotos im Innenteil bieten kompositorische Überraschungen. So steckt ein giftgrünes Absinth-Eis in einem kalt glänzenden Revolverlauf, an anderer Stelle ist der schon erwähnte Totenkopf mit neonfarbenen Eislollies bestückt. O'Connor wagt Tabubrüche, ist schräg, subversiv, herrlich provokant. Er bezeichnet sein Rezeptbuch als Eiscremebibel und will nichts Geringeres als „unsere kalte, grausame Welt in ein lebensbejahendes Evangelium hausgemachter Eiscreme ... verwandeln".
Verrückt? Typisch britisch? Dieses Buch macht Spaß! Es strotzt vor Phantasie, Kreativität, Lust und Originalität. Die Rezepte sind inspirierend und aufregend neu. Wer hat schon einmal lasterhafte Zusammensetzungen wie diese geschleckt: „Sex Bomb", „Hirnfrost", „Natural Born Chiller" oder „Gehirnwäsche"? Doch keine Sorge - alle Anleitungen sind hinreißende Vorschläge für frostige Versuchungen, penibel durchdacht und ausgesprochen lecker. Mit Grand Marnier wird gezündelt, Eiscremebälle werden frittiert und Lakritz verhilft zu tiefschwarzem Eis. Eine Idee jagt die nächste und lässt Eisfetischisten jauchzen. „Make Ice Cream - Not War!"
