Wulff bricht sein Schweigen und entlässt seinen Sprecher
Nach über einer Woche heftiger Kritik wegen eines Privatkredits aus früheren Zeiten bricht Bundespräsident Christian Wulff nun sein Schweigen.
Das Staatsoberhaupt kündigte noch für heute eine persönliche Erklärung im Schloss Bellevue in Berlin an. Zuvor hatte Wulff seinen Sprecher und langjährigen engen Vertrauten Olaf Glaeseker entlassen, teilte das Bundespräsidialamt mit. Glaeseker soll selbst um seine Entlassung gebeten haben. Über die Gründe für den Schritt wurde offiziell nichts mitgeteilt. Wulff steht in der Kritik, weil er 2008 als niedersächsischer Ministerpräsident einen Privatkredit über 500.000 Euro von einem befreundeten Unternehmer angenommen, dieses bei einer Befragung vor dem Landtag in Hannover aber nicht angegeben hatte.
cly
Ratspolitiker stärken Brummer den Rücken
In einer gemeinsamen Presseerklärung haben die Fraktionsvorsitzenden der Hildesheimer Parteien SPD, Grüne und CDU Stadtbaurat Dr. Kay Brummer den Rücken gestärkt.
Die Politikerin Corinna Finke und die Politiker Ulrich Räbiger und Ulrich Kumme nahmen Bezug auf einen Artikel der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung. Darin war über einen schweren Stand Brummers innerhalb des Rathauses, bei der Politik und der Wirtschaft berichtet worden. Der Oberbürgermeister denke über einen Abwahlantrag nach, hieß es. Laut den Ratspolitikern wisse man nicht, woher die für eine Abwahl nötigen 38 Stimmen kommen sollten - von den Fraktionen jedenfalls nicht. Man wünsche dem Stadtbaurat im Gegenteil einen guten Wiedereinstieg, Gesundheit und die nötige Portion Gelassenheit. Wie berichtet, hatte der vor vier Monaten erkrankte Brummer seinen Aufsichtsratsposten bei der gbg verloren. Für eine Stellungnahme war er nicht erreichbar. Oberbürgermeister Kurt Machens wollte weder dementieren, noch bestätigen.
cly
Jan Machens bekommt Hildesheimer Preis für Zivilcourage
Der 30-jährige Jan Machens ist dieses Jahr Gewinner des Hildesheimer Preises für Zivilcourage.
Er war in der Innenstadt Zeuge eines Falls von häuslicher Gewalt geworden und hatte rechtzeitig die Polizei gerufen. So konnte er verhindern, dass eine damals 30-Jährige aus Angst vor den Schlägen ihres Partners aus dem Fenster sprang. Die Frau, deren Lebensgefährte rechtskräftig verurteilt wurde, trennte sich mittlerweile von dem Mann und zog und in ein anderes Bundesland um. Mit dem Preis will die Jury nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen gegen die zunehmenden Fälle häuslicher Gewalt, von der meist Frauen betroffen seien. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert. Die Stadt vergibt den Preis seit 1999.
cly
Rückkehr von abgeschobener Familie aus Hoya verschiebt sich
Die nach Vietnam abgeschobene Familie Nguyen aus Hoya kehrt nun doch nicht zu Weihnachten zurück nach Deutschland.
Wie die Vorstandsvorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Hoya, Renate Paul, mitteilt, hätten die Behörden in Hanoi der Familie bis jetzt noch keine Reisepässe ausgestellt. Mittlerweile wurden die deutsche Botschaft und die Konrad-Adenauer-Stiftung eingeschaltet, doch eine Rückkehr vor Weihnachten sei ausgeschlossen.
Die seit 19 Jahren in Deutschland lebende Familie gilt unter Unterstützern als vorbildlich integriert, war jedoch Anfang November nach Vietnam abgeschoben worden. Innenminister Uwe Schünemann setzte sich schließlich für die Rückkehr der Ngyuens ein.
vol/soc
Wulffs vermeidet Stellungnahme in Weihnachtsansprache
Bundespräsident Christian Wulff will in seiner Weihnachtsansprache nicht auf die Vorwürfe rund um den Privatkredit aus seiner Zeit als Ministerpräsident eingehen. Das teilte das Bundespräsidialamt mit.
In der Rede, die gestern von der ARD im Schloss Bellevue in Berlin aufgezeichnet wurde, soll es um die Herausforderungen des Landes in den nächsten Jahren, die Gefahr durch den Rechtsextremismus und den Zusammenhalt in der Gesellschaft gehen. 70 besonders verdiente Bürger durften dabei sein. Bis zuletzt hatte Wulff persönlich an dem Manuskript gearbeitet.
Wulff war in die Schlagzeilen geraten, weil er 2008 einen Privatkredit über eine halbe Million Euro von der Frau eines befreundeten Unternehmers erhalten und dies auf Anfrage verschwiegen hatte. Derzeit wird geprüft, ob der Politiker dadurch den Niedersächsischen Landtag getäuscht und gegen das Ministergesetz verstoßen hat.
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