In Uelzen herrscht Empörung und Enttäuschung über Marco-Urteil
Uelzen.
Die Verurteilung des deutschen Schülers Marco wegen sexuellen Missbrauchs in der Türkei hat in seiner Heimat für Protest gesorgt. Familie und Anwalt reagierten in Uelzen enttäuscht und empört auf die mehr als zweijährige Bewährungsstrafe. Das Gericht in Antalya befand Marco für schuldig, im Türkeiurlaub 2007 die damals 13-jährige Britin Charlotte missbraucht zu haben.
Obwohl Marco nicht hinter Gitter muss, will er das Urteil nicht hinnehmen. Klären muss sich, ob der Schuldspruch Konsequenzen für ihn in Deutschland hat.
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Caritas fürchtet niedrige Mindestlöhne im Pflegebereich
Hildesheim.
Die Caritas befürwortet Mindestlöhne im Pflegebereich und will, dass diese angemessen angesetzt werden, um niedrige Pflegesätze und Lohndumping zu vermeiden. Das sagte Caritas-Sprecher Heribert Schlensok im Tonkuhle-Gespräch.
Die rund 600 000 Beschäftigten in der Pflegebranche sollen nach Ansicht von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz noch in diesem Jahr einen Mindestlohn erhalten. Zur Diskussion um den Mindestlohn sagte Schlensok, die Pflege sei eine anspruchsvolle Arbeit, die auch entsprechend bezahlt werden müsse. Caritas und Diakonie versuchten dies. Wenn ein Mindestlohn dieser Bezahlung entspreche, sei man auf gutem Wege und fühle sich bestätigt. Liege dieser jedoch unter diesem Niveau würde das Problem verschärft.
Die Caritas hatte sich im letzten Jahr mit der Aktion „Pflegealarm“ für höhere Pflegesätze eingesetzt. Sie befindet sich in Konkurrenz mit privaten Anbietern, die ihre Dienste oft günstiger anbieten.
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Mutter verweigert Aussage im Leonie-Prozess
Hildesheim.
Im neu aufgerollten Prozess um den Tod der kleinen Leonie hat am Mittwoch deren Mutter die Aussage verweigert. Die 32-Jährige berief sich auf ihr Recht als Angehörige nicht aussagen zu müssen, weil sie inzwischen mit dem Angeklagten verheiratet ist. In dem Prozess vor dem Hildesheimer Landgericht muss sich ein Polizeibeamter aus Bad Salzdetfurth verantworten, der die Vierjährige so heftig geschlagen haben soll, dass sie an den Folgen starb.
Das Gericht hatte den 41-Jährigen im vergangenen Jahr zu einer siebeneinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil aufgehoben und an das Landgericht zurückverwiesen. Der Angeklagte hatte am Montag ebenfalls die Aussage verweigert.
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Michaelisgemeinde feiert weiteren Fortschritt der Sanierungsarbeiten
Hildesheim.
Bei den Sanierungsarbeiten in der Michaeliskirche gibt es weitere Fortschritte. Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Restaurierungen an der Grabplatte St. Bernwards, am Bothmer-Epitaph und am Taufbecken vorgestellt.
Die Grabplatte befindet sich inzwischen in der Mitte des Westchores und wurde so ausgerichtet, dass sie genau über dem Sarkophag Bernwards in der darunterliegenden Krypta liegt. Am Taufbecken wurde neben allgemeinen Pflegearbeiten unter anderem ein Standfuß erneuert. Das Bothmer-Epitaph wurde umfassend gereinigt. Unter anderem wurden auch abgebrochene Teile erneuert.
Der Bauleiter an St. Michaelis, Jürgen Götz, sagte im Tonkuhle-Gespräch, die Restaurierungen von Darstellungen der Christusfigur in einer Sandsteinplatte seien aufwändig gewesen, hätten sich aber gelohnt.
fx
Mutter sagt als Zeugin heute im Leonie-Prozess aus
Hildesheim.
Im so genannten Leonie-Prozess, der seit Montag im Landgericht fortgesetzt wird, sagt am heutigen Mittwoch die Mutter als Zeugin aus. Der angeklagte Stiefvater und Polizist hatte zur Wiederaufnahme die Aussage verweigert.
Der 40-jährige Beamte war vom Landgericht im Oktober 2008 zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Tochter seiner Lebensgefährtin an Folgen seiner Misshandlungen starb. Der BGH hatte das Urteil jedoch aufgehoben. Der suspendierte Polizist hatte im Prozess seine Unschuld beteuert.