Karin Jahns, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hildesheim, kritisiert die Strategie, Unternehmen selber bestimmen zu lassen, wie viel Frauen sie in Führungspositionen einstellen.
Am Montag hatten die 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen das Angebot vorgelegt, den Frauen-Anteil in Chef-Etagen bis ins Jahr 2020 auf 35 Prozent zu steigern. Dies soll jedoch eine freiwillige Verpflichtung darstellen. Familienministerin Kristina Schröder hatte eine so genannte Flexi-Quote in die Diskussion gebracht, die den Unternehmen den Entscheidungsfreiraum lässt, wie viel Frauen sie in Chefetagen einstellen.
Hildesheims Gleichstellungsbeauftragte Jahns findet die Flexi-Quote zu lasch und schätzt, dass sich durch solch "weiche" Maßnahmen die Situation von Frauen nicht ändern werde. Auch die frühere Familienministerin Ursula von der Leyen plädiert im Gegensatz zu ihrer Nachfolgerin Kristina Schröder auf eine gesetzliche Quoten-Regelung für Frauen in Chef-Etagen. In den 30 deutschen Dax-Unternehmen sitzen derzeit 15 Prozent Frauen in Aufsichtsräten und 3,7 Prozent in den Vorständen.
vol
Hildesheimer setzen sich für Gazale Salame ein
Etwa 150 Menschen aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und dem Flüchtlingsrat haben sich am Samstag bei einer Demonstration für eine Zusammenführung der Familie Salame eingesetzt. Man werde sich nicht damit zufrieden geben, dass das Leid der Familie fortgesetzt wird, sagte Kai Weber vom Niedersächsischen Flüchtlingsrat.
Die Kurdin Gazale Salame lebt derzeit mit ihren beiden Kindern in der Region Izmir in der Türkei. Sie wurde vor sechs Jahren schwanger zusammen mit ihrer Tochter in die Türkei abgeschoben. Ihre Unterstützer hoffen, dass die Frau bald wieder zu ihrer Familie in die Nähe von Hildesheim zurückkehren kann. Gazales Ehemann Ahmed Siala und die beiden größeren Kinder wohnen nach wie vor im Landkreis.
soc
Hilfsdienste begrüßen Änderungen im Rettungsdienstgesetz
Die Landesverbände der vier Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst haben die geplante Novellierung des Niedersächsischen Rettungsdienstgesetzes (NrettDG) begrüßt.
Der aktuelle Gesetzesentwurf von CDU und FDP berücksichtige die Verzahnung von Rettungsdienst und Katastrophenschutz mit ihren ehrenamtlichen Helfern, so DRK-Landesgeschäftsführer Dr. Ralf Selbach. Diese Basis sei absolut notwendig.
Der Gesetzesentwurf sieht außerdem die Möglichkeit vor, Leistungen des Rettungsdienstes als Auftrag auszuschreiben und zu vergeben. Die Hilfsorganisationen in Niedersachsen unterhalten derzeit 251 Rettungswachen und 187 Katastrophenschutzeinheiten.
soc
Verweigerter Kredit löst Insolvenz bei Marheineke aus
In der vergangenen Woche hat das Hildesheimer Autohaus Marheineke Insolvenz angemeldet. Das bestätigte Inhaber Ralf Marheineke auf Nachfrage. Zu den Gründen sagte er, die Liquiditätsdecke sei in den letzten Monaten sehr dünn gewesen. Die Hausbank habe einen Kredit zum Erhalt des Autohauses nicht bewilligt. Insolvenzverwalter Torsten Gutmann aus Lehrte verwaltet das Unternehmen. Der Betrieb läuft derweil ohne Einschränkungen weiter.
Der Traditionsbetrieb hatte als Werkstatt für Mercedes 1932 in Hildesheim begonnen und war durch das Anwachsenden des Geschäfts im Jahr 1962 in das Gewerbegebiet Himmelsthür umgesiedelt. Derzeit sind rund 80 Mitarbeiter bei Marheineke beschäftigt.
faue/soc
EHEC-Krise wirkt sich auf Erntebilanz aus
Die Landwirte in Niedersachsen sehen die Ernteerträge in diesem Jahr mit gemischten Gefühlen.
Bei der Präsentation der Erntebilanz der Landwirtschaftskammer sagte Präsident Arendt Meyer zu Wehdel, wegen des zu warmen und zu trockenen Wetters im Frühjahr sei deutlich weniger Raps und Getreide als in den Vorjahren geerntet worden.Beim Getreide lag der Ertrag mit 5,22 Millionen Tonnen rund zehn Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Grund dafür sei neben dem Wetter der Rückgang an Anbauflächen um rund sechs Prozent. Gut entwickelt haben sich dagegen Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais.
Die Gemüsebauern in Niedersachsen haben zudem immer noch mit den Auswirkungen der EHEC-Krise zu kämpfen. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer seien mehr als 1.000 Tonnen Gurken, Tomaten und Salat vernichtet wurden. Zudem seien die Preise in den Keller gerutscht und hätten sich bis heute nur teilweise erholt. Das Land habe zwar knapp drei Millionen Euro Entschädigung gezahlt, der tatsächliche Schaden sei aber viermal so hoch.
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