Traumatische Erfahrungen können über mehrere Generationen weitervererbt werden. Das sagte die Sozialpsychologin und Professorin der Hochschule Hannover, Angela Moré, bei einer Vorlesung unter dem Titel „Ererbtes Trauma – übernommene Schuld“. So gebe es in Deutschland fast niemanden, der nicht von der Nazi- und Kriegsgeschichte betroffen sei. Selbst Erfahrungen aus dem Dreißigjährigen Krieg spielten in Europa noch heute eine Rolle.
Dabei würden Traumata nicht bewusst vererbt - stattdessen gäben Eltern ihre Erfahrungen über Körpersprache, Stimme, Mimik und Gestik weiter. Viele Opfer entwickelten Vermeidungsstrategien und gingen z.B. nicht mehr in Wälder, oder benutzten bestimmte Worte nicht mehr. Kinder würde so Vorstellungen in sich tragen, deren Ursprung sie nicht kennen.
Moré forderte als Konsequenz, besonders Flüchtlingen und ihren Kindern früh therapeutische Hilfe anzubieten, das Erlebte aufzuarbeiten.
fx
Heute Mittag treffen sich die Arbeitgeber und Arbeitnehmerseiten der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie in Hannover zu ihrer vierten Tarif-Verhandlungsrunde.
Es wird erwartet, dass dabei der letzte Woche in Baden-Württemberg erreichte Pilotabschluss übernommen wird. Die vorgeschalteten Tarifkommissionen für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hatten dies bereits beschlossen.
Der Pilotabschluss sieht unter anderem 4,3 Prozent mehr Gehalt ab April vor sowie einen Anspruch auf eine vorübergehende Absenkung der Arbeitszeit. Die IG Metall hatte diesen Abschluss als großen Erfolg für die Arbeitnehmerseite bezeichnet.
fx
Im Landkreis Hildesheim werden derzeit Familien und Einzelpersonen gesucht, die ein Kind oder einen Jugendlichen bei sich aufnehmen wollen. Laut Mitteilung handele es sich um Kinder oder Jugendliche, die vorübergehend oder dauerhaft ein schützendes Zuhause benötigen.
Der Pflegekinderdienst veranstaltet dazu am Donnerstag, den 22. Februar eine Informationsveranstaltung. Diese startet um 18 Uhr im Jugendamt, am Hindenburgplatz 20.
Interessierte können sich auch bei Franziska Gerth unter 05121/309-6661 melden.
kk
Das landesweite Semesterticket für Niedersachsen ist beschlossene Sache. Wie die Landesnahverkehrsgesellschaft mitteilt, wurden jetzt alle dafür erforderlichen Verträge unterschrieben. Damit gehe ein vier Jahre langer Verhandlungsprozess zuende: Ab dem Wintersemester können Studierende alle Regionalzüge und S-Bahnen in Niedersachsen nutzen. Darüber hinaus gibt es Verbindungen über die Landesgrenze hinaus, etwa nach Hamburg, Lübeck, Magdeburg, Kassel oder Münster. Der Preis für das Ticket beträgt rund 130 Euro, für Hochschulen mit Verbund-Semesterticket liegt er bei 82 Euro.
Verkehrsminister Bernd Althusmann sagte, sowohl der Schienennahverkehr als auch die niedersächsischen Universitäten würden dadurch deutlich an Attraktivität gewinnen. Niedersachsen ist nach Nordrhein-Westfalen das zweite Flächen-Bundesland, in dem solch ein landesweites Ticket angeboten wird.
fx
Die Hildesheimer Caritas hat die Ergebnisse der Berliner Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD in Sachen Flucht und Migration kritisiert. Laut Mitteilung führten die Beschlüsse zur dauerhaften Ausgrenzung von Geflüchteten und ignorierten die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte.
So seien etwa Integrationsmaßnahmen vor allem für Menschen mit einer „dauerhaften Bleibeperspektive“ vorgesehen. Diese willkürlich festgelegte Kategorie betreffe bei weitem nicht alle Menschen, die in Deutschland bleiben dürfen.
Das Programm der Koalitionäre führe zu erheblichen Nachteilen für die Gesellschaft, heißt es weiter. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass lediglich frühzeitige Integration und klare Bleibeperspektiven zum Ziel führten. Diese Einsicht sollte nicht ignoriert werden.
kk