Gemeinde Gartow und Landeskirche klagen gegen Gorleben
Lüneburg/Wendland.
Die evangelische Kirchengemeinde Gartow im Wendland klagt mit Unterstützung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover gegen die weitere Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Endlager für hochradioaktiven Müll. Das berichten verschiedene Medien. Am Donnerstag war die Klage vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg eingereicht worden.
Die Kirchengemeinde besitzt ein Waldgrundstück genau über dem Salzstock und sieht ihre Rechte beeinträchtigt. Für den Anwalt der Kirche, Nikolaus Piontek, ist die Anwendung des ungleich strengeren Atomrechts mit zwingender Öffentlichkeitsbeteiligung überfällig: Die Bevölkerung sei aus der Diskussion systematisch herausgehalten worden. Für die Auswahl von Gorleben seien nicht Sicherheitskriterien ausschlaggebend gewesen, sondern politische, ökonomische und soziale Gründe.
Anfang November wird der zwölfte Castortransport im Gorlebener Zwischenlager erwartet, gerechnet wird mit einer Rekordbeteiligung von Atomkraftgegnern bei den Demonstrationen.
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Menschen im Nordkreis kämpfen um Erhalt der Kanalbrücken
Harsum.
Eine Gemeinschaft von Bürgern aus Harsum und Hasede will für den Erhalt von zwei Brücken über den Hildesheimer Stichkanal demonstrieren, die ersatzlos abgerissen werden sollen.
Die Befürworter der Brücken zwischen Harsum-Hasede/Hasede-Asel argumentieren mit einer Zählung von 1500 Querungen in fünf Tagen, das sagte Jürgen Tafel von der Lenkungsgruppe. Er betont, dass die Brücken zwar nicht nur die Landwirtschaft, sondern vermehrt auch für die Naherholung von großer Bedeutung seien. Gespräche, die mit dem Neubauamt Hannover geführt wurden, seien auf auf kein positives Echo gestoßen, so Tafel. Das Neubauamt habe die Zahlen der Querungen mit dem Verweis auf ein eigenes Gutachten nicht akzeptiert.
Am Sonntag ist eine Menschenkette für den Erhalt der Brücken geplant. Die Aktion beginnt um 14.30 Uhr auf der Brücke zwischen Harsum und Hasede.
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Migrationsforscher wollen mehr Gelassenheit in der Integrationsdebatte
Hannover/Osnabrück.
Der Osnabrücker Migrationsforscher Michael Bommes plädiert in der Integrationsdebatte in Deutschland für mehr Gelassenheit. Es gebe immer wieder vermeintliche Tabubrecher wie den Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin. Andere würden darauf anspringen wie der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Seit einigen Jahren finde eine Abwanderung in die Türkei statt, sagte der Universitätsprofessor.
Die Ansicht Seehofers, Deutschland sei kein Zuwanderungsland, wies Bommes zurück. In der Integrationsarbeit reichten öffentlichkeitswirksame Kampagnen nicht aus, sagte Bommes. Ein längerer Atem sei nötig. Angekündigte Investitionen etwa in die vorschulische Bildung und Ganztagsschulen müssten auch wirklich erfolgen.
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Landkreis hält an Schließungsplänen für die Krüger-Adorno-Schule fest
Elze.
Der Landkreis hält am Vorschlag fest, die Krüger-Adorno-Haupt- und Realschule zu schließen.
In einer Vorlage für den nächsten Schulausschuss heißt es, die Schule solle ab dem Schuljahr 2014/2015 oder ein Jahr später auslaufen. Für Haupt- und Realschulen solle Elze dann dem Schulbezirk der Marienbergschule in Nordstemmen zugeordnet werden
Einsprüche aus Elze, es sei künftig mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen, werden in der Vorlage als statistisch nicht belegbar bezeichnet. Die für eine Teilung der Klassen erforderliche Zahl von 28 Schülern werde in den nächsten Jahren kaum erreicht und mittelfristig sogar deutlich verfehlt. Die Schule wäre damit dauerhaft einzügig.
Der Schulausschuss wird sich am 26. Oktober mit dem Thema beschäftigen. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Kreishaus.
fx
Zahl der Teenager mit Alkoholvergiftung bleibt wie 2009
Hannover.
Die niedersächsischen Krankenhäuser haben in der ersten Hälfte dieses Jahres 440 Teenager mit einer Alkholvergiftung versorgt. Damit stagniere die Zahl auf dem hohen Niveau des Vorjahres, teilte die Techniker-Krankenkasse heute in Hannover mit. Von den 279 Jungen und 161 Mädchen waren 47 jünger als 15 Jahre. Darunter waren mehr als die Hälfte Mädchen.
Die Kasse bezog sich den Angaben zufolge auf eine Statistik der Ersatzkassen. Die jugendlichen Koma-Trinker müssten in der Regel ein bis zwei Tage im Krankenhaus versorgt werden. Je nach Schwere des Falls koste dies die Krankenkassen zwischen 500 und 1.600 Euro.